Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* als Mitarbeitende in Kirche und Caritas
Das betrifft uns
Katholische Kirche und Caritas sind in Deutschland sehr große Arbeitgeberinnen für über 800.000 Menschen. Niemand weiß, wie viele von ihnen lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder inter* sind; je nach Einschätzung dürften es mehr als 32.000 Menschen sein. Hinzu kommen hunderttausende ehrenamtlich Tätige in katholischen Gruppen, Vereinen, Organisationen. In anderen Staaten, in denen die katholische Kirche Gemeinden, Bistümer, Bildungs- und Sozialeinrichtungen hat, können ähnliche Zahlen angenommen werden.
Zwar sind in den letzten Jahren in Bezug auf queere Menschen und das katholische Arbeitsrecht nur wenige öffentliche Skandale bekannt geworden (einer betraf einen befristet angestellten Lehrer an einer in Trägerschaft eines Ordens befindlichen Schule). Dennoch leben queere Menschen in Angst:
- Manche LSBTI* bewerben sich erst gar nicht für den kirchlichen Dienst, obwohl sie gut qualifiziert und motiviert sind.
- Viele gehen von selbst, wenn sie die Spannung nicht aushalten.
- Andere verstecken ihre sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität oder Lebensform – mit allen Folgen.
Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. ist seit 1977 Treffpunkt und Interessenvertretung unter anderem für queere Menschen im Dienst von Kirche und Caritas. In Stellungnahmen hat sie Verbesserungen für queere Mitarbeitende gefordert; beim Katholikentag 2012 organisierte sie eine Podiumsdiskussion zum kirchlichen Arbeitsrecht. Die eingeladenen Kirchenvertreter hatten entweder nicht geantwortet oder abgesagt.
In den Niederlanden, der Schweiz und in Deutschland gibt es Gruppen, in denen sich homosexuelle Seelsorger zusammengeschlossen haben. Auch in den LesBiSchwulen Gottesdienstgemeinschaften, der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche und dem Netzwerk katholischer Lesben machen viele kirchlich Beschäftigte mit.
Sie finden hier einen Leitfaden, keinen Rechtsratgeber. Wir stellen aktuelle Infos verständlich und kompakt zusammen. Wir sorgen für mehr Hintergrundwissen und tragen dazu bei, dass queere Menschen die Konflikte zwischen ihrer geschlechtlichen Identität/sexuellen Orientierung und ihrer beruflichen Identität angstfrei lösen und Perspektiven und Standorte innerhalb des Systems finden können anstatt entnervt aufzugeben.
Orientierungshilfe für die Praxis317.03 KB
Wir machen Mut !
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Wir aktualisieren diesen Leitfaden regelmäßig.
Kontakt
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche
AG Katholische Kirchenpolitik
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sowie
Telefon +49 151 112 63 998 (Markus Gutfleisch)