40 Jahre Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e. V.

Eine der Ă€ltesten und großen Gruppen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*-Men­schen (LSBT) in Deutschland wird 40: die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK). Die Gruppe, die im Juni 1977 beim Evangelischen Kirchentag in Berlin gegrĂŒndet wurde, schaut auf zahlreiche markante Punkte ihrer Arbeit und blickt nach vorn. Gefeiert wird wiederum beim Kirchentag: am Samstag, den 27.05.2017 um 19.00 Uhr in der Pfingstkirche in Berlin-Friedrichshain.

Im Anschluss an den Gottesdienst wird die HuK im Rahmen einer Feier den Sammelband „Auf­gehende Saat” prĂ€sentieren. 26 Menschen beschreiben darin ihre Erfahrungen mit den Themen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*-Menschen in den Kirchen. Die Gruppe lĂ€dt Mitglieder, Freund*innen und Wegbegleiter*in­nen herzlich zum Mitfeiern ein. Petra Pau, VizeprĂ€sidentin des Deutschen Bundestags, Vertreter aus Politik und Kirchen sowie von Lesben- und Schwulenverband und AIDS-Hilfe haben Grußworte zum JubilĂ€um zugesagt.

Markus Gutfleisch, Pressesprecher des Vereins, sagt: „Die ersten 15 Jahre waren davon geprĂ€gt, in der evangelischen und katholischen Kirche aus der Verstecktheit herauszukommen.” Offen leben­de Lesben und Schwule, die im kirchlichen Dienst tĂ€tig waren, kĂ€mpften gegen ihre Entlassung. Dass das Thema die Menschen bewegte, zeigte sich an einer Kirchentagsresolution im Jahr 1979, die 4700 UnterstĂŒtzer*innen fand.

1991 gelang es der HuK, mit dem Projekt „Farbe bekennen”” stark in die evangelische Kirche hin­einzuwirken. „Die meisten Landeskirchen haben erkannt, dass Kirche nur mit uns geht. Deshalb haben sie die Segnung und teilweise Traugottesdienste fĂŒr lesbische und schwule Paare er­möglicht”, betont Dr. Franz Kaern-Biederstedt vom Vorstand des Vereins.

Auch heute ist die ökumenische Gruppe Anlaufstelle fĂŒr LSBT in den Kirchen. Sie engagiert sich seit ihrer GrĂŒndung mit thematischen Angeboten bei Kirchen- und Katholikentagen, kooperiert mit weiteren Regenbogengruppen in Deutschland und auf europĂ€ischer Ebene. Mit dem Pro­jekt „Gleichberechtigung von LSBT in der katholischen Kirche” (ab 2015) setzt der Verein Akzen­te und fordert Segnung, Seelsorge fĂŒr und mit Homosexuellen, positive Wahrnehmung von Trans*-Menschen sowie UnterstĂŒtzung von Menschenrechtsprojekten fĂŒr LSBT in SĂŒd- und Osteuropa.

„Wir werden uns auch kĂŒnftig fĂŒr Respekt und gleiche Rechte in den Kirchen einsetzen”, erklĂ€rt Dr. Franz Kaern-Biederstedt. Markus Gutfleisch fĂŒgt hinzu: „Unser Glaube macht uns stark, und mit unserer gelebten Vielfalt bringen wir die Kirchen in Bewegung.”