Ort und Zeit fĂŒr Arbeit und Begegnung
Die HuK veranstaltet an wechselnden Orten zwei Tagungen im Jahr, jeweils eine im FrĂŒhjahr und eine im Herbst. Sie erstrecken sich von Freitagabend bis Sonntagmittag. Die Tagungen stellen einen Mittelpunkt unseres Vereinslebens dar. Prinzipiell sind die Tagungen nicht nur fĂŒr Mitglieder, sondern fĂŒr alle Interessierten offen.
Die Tagungen bieten die Gelegenheit,
- sich ĂŒber theologische oder soziale Themen zu informieren und fortzubilden. Meist liegt jeder Tagung ein zentrales Thema zugrunde, das durch den Delegiertenrat vorgeschlagen wurde. Ein Impulsreferat am Freitagabend fĂŒhrt in der Regel in dieses Thema ein. Hierzu werden immer wieder auch externe Referenten eingeladen. Am Samstag setzt sich die BeschĂ€ftigung mit dem Tagungsschwerpunkt und anderen (auch kreativen oder geselligen) Themen in Arbeitsgruppen fort. Im Plenum am Sonntagmorgen berichten die Gruppen ĂŒber die Ergebnisse ihrer Arbeit.
- gemeinsam Glauben zu leben. Am Freitag und Samstag besteht die Möglichkeit, sich zur Komplet zu treffen und so den Abend mit einem geistlichen Impuls ausklingen zu lassen. Am Samstagmorgen wird in der Regel ein Morgenimpuls angeboten. Spiritueller Höhepunkt ist der gemeinsame Gottesdienst am Sonntagmorgen, in dem ein Grundsatz der HuK â gelebte Ăkumene â verwirklicht wird. Mitglieder aus den unterschiedlichen Regional- und Arbeitsgruppen bereiten den Gottesdienst oft liebevoll vor. Gemeinsam zu singen, zu beten, FĂŒrbitte zu halten, sich gegenseitig den ausgedehnten FriedensgruĂ zu geben, einen wohltĂ€tigen Zweck fĂŒr die Kollekte zu bestimmen, dies alles macht die Tagungen zum Zentrum des Gemeinschaftslebens und GemeinschaftsgefĂŒhls.
- die Mitgliederversammlung als organisatorisches Zentrum der Vereinsarbeit abzuhalten. Sie findet jeweils wĂ€hrend der FrĂŒhjahrstagungen am Samstagnachmittag statt. Hier werden wichtige Entscheidungen getroffen, im Plenum Fragen zur Ausrichtung des Vereins diskutiert und zur Abstimmung gebracht sowie der Vorstand und andere Posten gewĂ€hlt.
- sich gemeinsam kreativ zu betĂ€tigen. Oft ist eines der angebotenen Themen fĂŒr die Arbeitsgruppen etwas zum Selbermachen, wie Theaterspielen, Basteln, Vorbereitung des Gottesdienstes, Wandern.
- gesellig zu sein. Da die Mitglieder der HuK aus vielen verschiedenen Ecken Deutschlands kommen, besteht hier die Möglichkeit, Vereinsmitglieder kennen zu lernen, sich regelmĂ€Ăig wieder zu sehen, sich auszutauschen, Freundschaften zu pflegen. Selbst, wenn jemanden das Thema einer Tagung nicht so sehr interessiert, kann der Besuch auf diese Weise dennoch lohnend sein.
Aktuelle Tagung
Herbsttagung, 20.-22.10.2023:
Verantwortung fĂŒr die eigene Geschichte ĂŒbernehmen: Erkenntnisse und Konsequenzen aus der Aufarbeitung der PĂ€dophilie-Debatte der HuK
Liebe HuKMitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,
âDie Schwulenbewegung ⊠ist von den PĂ€dos nicht nur verfĂŒhrt worden, sie hat sich bereitwillig verfĂŒhren lassenâ.
âEine schonungslose Aufarbeitung sind wir nicht nur den Opfern, sondern auch der jĂŒngeren queeren Generation schuldig, die wir mit unseren Fehlern aus der Vergangenheit ungewollt in Mitleidenschaft ziehenâ.
(Micha Schulze, Chef von queer.de, 2015)
In den ersten Jahren der HuK-Geschichte gab es Tendenzen, fĂŒr die Akzeptanz sexueller Beziehungen von Erwachsenen mit Kindern einzutreten. Einige hielten das angesichts des eigenen Ausgegrenztseins fĂŒr wichtig. Inzwischen ist die gesellschaftliche und kirchliche Diskussion um die Verbindung der Homosexuellenbewegung mit pĂ€dosexuellen Personen und Gruppierungen im Gange. Die HuK hat die Aufarbeitung der Vereinsgeschichte begonnen und schaut auf ihr VerhĂ€ltnis zu Prof. Helmut Kentler, den wir als Sexualwissenschaftler schĂ€tzten, der aber dafĂŒr verantwortlich war, dass junge Menschen als Pflegekinder bei pĂ€dosexuellen MĂ€nnern untergebracht und von diesen sexuell ausgebeutet wurden. DafĂŒr hat die HuK ein Forschungsprojekt beauftragt. Herr Prof. Dr. Klaus GroĂe Kracht von der Forschungsstelle fĂŒr Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) untersuchte âDie HuK und ihre Haltung zu Fragen der PĂ€dosexualitĂ€t, 1977 bis 2007" (vergl. HuKInfo Nr. 216 Seite 13). Dabei wurde er von einer Begleitgruppe unterstĂŒtzt, der u.a. Prof. Dr. Gerhard Schreiber von der Helmut Schmidt UniversitĂ€t/UniversitĂ€t der Bundewehr Hamburg, angehört. Das Ergebnis liegt nun vor und wird auf der Tagung vorgestellt.
Aufarbeitung sollte einen Raum des Sprechens und Zuhörens ermöglichen. Sie nimmt auch systemische Ursachen in den Blick. Aus Analysen der Strukturen und VerhĂ€ltnisse, die das Unrecht mit ermöglicht haben, mĂŒssen VerĂ€nderungen und PrĂ€ventionsmöglichkeiten abgeleitet werden. Nicht zuletzt stellt das Etablieren einer Erinnerungskultur ein zentrales Anliegen fĂŒr die Gegenwart dar. Als HuK möchten wir das Gute, das die Menschen im Verein gemacht haben, wĂŒrdigen, dabei gleichzeitig Fehlentwicklungen klar benennen und mit Verstrickung, Versagen, Wegschauen umgehen. Aufarbeitung will keinen Schlussstrich ziehen, sondern ist ein Prozess.
Wir laden euch ein, durch eure aktive Teilnahme bei der Herbsttagung 2023 eine neue Sicht zu entwickeln. Am Samstagnachmittag, 21.10.23, 15:00 Uhr werden wir unsere Mitgliederversammlung abhalten, zu der wir euch ebenfalls herzlich einladen.
Markus Gutfleisch, Paul Raschka, Thomas Beckmann,
Thomas Pöschl, Wolfgang Buchmeier, Wolfgang Perlåk
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Themen vergangener Tagungen
Die Palette von Themen, mit denen sich die HuK-Mitglieder bei den Tagungen der letzten Jahre auseinandergesetzt haben, ist vielfÀltig:
- FrĂŒhjahrstagung, 2023: "âIch will so werden, wie ich bin. Du darfst!" - Das Selbstbestimmungsgesetz in der Debatte.
- Herbsttagung 2022:: "und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" - Was erwarten wir von einem kirchlichen Schuld bekenntnis gegenĂŒber LGBTI*Menschen?
- FrĂŒhjahrstagung 2022: âDruck von rechts? Christliche LSBTIQ* und Rechtspopulismusâ
- Herbsttagung 2021: "Miteinander positiv leben" - Leben mit HIV und Aids in christlicher Gemeinschaft
- FrĂŒhjahrstagung, am 20.03.2021 als online-Konferenz: Bibel queer gelesen
- 5. Kongress der Christlichen Regenbogengruppen 2019: Mehr Vielfalt wagen
- FrĂŒhjahrstagung 2019: "Endlich leben"
- Herbsttagung 2018: âGeben wir ihnen einen Namenâ â Inter*sexuelle Menschen
- FrĂŒhjahrstagung 2018: âGleichberechtigung von LSBT in der katholischen Kircheâ â Auswertung und Ausblicke
- Herbsttagung 2017: Aufgehende Saat â Ein Geburtstagsfest fĂŒr uns alle
- FrĂŒhjahrstagung 2017: Unsere jĂŒdischen und muslimischen Glaubensgeschwister und die HomosexualitĂ€t
- statt der Herbsttagung 2016: 4. Vernetzungskongress christlicher Regenbogengruppen
- FrĂŒhjahrstagung 2016: âWeil du anders bist âŠâ â Formen von Diskriminierung im Alltag
- Herbsttagung 2015: FĂŒr uns, fĂŒr euch, fĂŒr die Zukunft â Die vielen Stimmen der HuK
- FrĂŒhjahrstagung 2015: âVeni sancte Spiritusâ â SpiritualitĂ€t und Mystik
- statt der Herbsttagung 2014: Vielfalt aktiv vernetzt â Dritter Vernetzungskongress der christlichen Regenbogengruppen
- FrĂŒhjahrstagung 2014: Von Regenbogenfamilien bis Polyamorie â Wir sind Familie!
- Herbsttagung 2013: Familienbilder in Farbe
- FrĂŒhjahrstagung 2013: Die Bibel queer gelesen
- Herbsttagung 2012: Wir feiern 35 Jahre HuK
- FrĂŒhjahrstagung 2012: Vielfalt schĂ€tzen, Vielfalt leben â Wir fangen schon mal an!
- Herbsttagung 2011: Unser Weg zu einem authentischen Leben in christlicher Verantwortung
- FrĂŒhjahrstagung 2011: Surrounded by Friends â Glauben und KĂ€mpfen unter dem Regenbogen
- Herbsttagung 2010: Heimat HuK â Wie können wir sie erhalten und gestalten?
- FrĂŒhjahrstagung 2010: Neue Perspektiven lesbisch-schwuler Befreiungstheologie
- Herbsttagung 2009: Konzept âFaires Streitenâ
- FrĂŒhjahrstagung 2009: Wer kann ich sein? In welchen Rollen stecken wir und wie verhalten wir uns in ihnen?
- statt der Herbsttagung 2008: ⊠und die Vielfalt wohnte unter uns ⊠â Zweiter Vernetzungskongress der christlichen Schwulen- und Lesbengruppen Deutschlands
- FrĂŒhjahrstagung 2008: Ein LĂ€mmlein geht und trĂ€gt die Schuld â Was sagt uns heute noch die SĂŒhnopfertheologie?
- Herbsttagung 2007: Aktive Gemeinde in gemeinsamer Verantwortung â Antworten auf das Impulspapier der EKD âLeuchtfeuer â Kirche der Freiheit, Perspektiven fĂŒr das 21. Jahrhundertâ