„Wir halten die Segnungsgottesdienste fĂŒr Liebende, die um den 10. Mai geplant sind, fĂŒr ein besonders wichtiges und hilfreiches pastorales Zeichen. Damit gibt die katholische Kirche vor Ort den Paaren die WĂŒrde und Akzeptanz zurĂŒck, die ihnen durch das harsche Nein aus Rom am 15. MĂ€rz abgesprochen wurde.“

Mit dieser Stellungnahme lobt das Katholische LSBT+Komitee die Aktion #liebegewinnt, die bundesweit schon 70 Kirchengemeinden und Ordensgemeinschaften zum Mitfeiern gefunden hat. „FĂŒr viele christliche Lesben und Schwule ist es existenziell wichtig, um Gottes Segen fĂŒr ihren gemeinsamen Lebensweg zu bitten,“ erklĂ€rt Veronika GrĂ€we, Sprecherin des Komitees. „Deshalb sind solche gut begrĂŒndeten Gottesdienstfeiern der weiterfĂŒhrende Weg und die Form der Seelsorge, die jetzt dringend angezeigt sind.“

Der „Synodale Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland, bei dem Kleriker und Laien zusammen ĂŒber wichtige kirchliche Herausforderungen beraten, muss sorgfĂ€ltig und zielstrebig weitergefĂŒhrt werden. Das Komitee beteiligt sich vor allem an den theologisch und humanwissenschaftlich fundierten Beratungen im Synodalforum IV "Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in SexualitĂ€t und Partnerschaft". Niemand soll sich davon durch die unfairen Störfeuer aus dem Vatikan entmutigen oder gar abbringen lassen.

„Das Handeln der Seelsorgenden am 10. Mai steht keineswegs im Gegensatz zum Synodalen Weg. Um in einem biblischen Gleichnis zu sprechen: Der barmherzige Samariter entwirft keine Resolutionen fĂŒr zukĂŒnftiges Handeln, sondern er ist da, wo es unmittelbar „not“wendig ist (vgl. Evangelium nach Lukas, Kapitel 10, 25-37)“ ergĂ€nzt Thomas Pöschl, Vorstandsmitglied von HuK e.V.

Das Katholische LSBT+Komitee sieht sich in Übereinstimmung mit der Haltung des Aachener Bischofs Dr. Helmut Dieser, der Vorsitzender des Synodalforums IV ist. Er hatte betont, dass bei Segnungsanfragen gleichgeschlechtlicher Paare die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrem Gewissen verpflichtet seinen und er alle pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bitte, sich in dieser Frage nicht gegenseitig unter Druck zu setzen und das Anliegen weder zu politisieren noch zu polemisieren.

Zum Hintergrund: am 15. MĂ€rz 2021 hatte die Kongregation fĂŒr die Glaubenslehre eine Note veröffentlichte, die die Frage verneint, ob die Kirche die Vollmacht habe, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen.

 

Wer ist das Katholische LSBT+Komitee?
Das Katholische LSBT+Komitee ist ein kirchenpolitisches ArbeitsbĂŒndnis von Katholik*innen aus verschiedenen christlichen LSBT+Gruppen und setzt sich fĂŒr die Gleichberechtigung von LSBT+Personen in der römisch-katholischen Kirche ein. Zu den Mitgliedsgruppen zĂ€hlen Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e. V., Netzwerk Katholischer Lesben e.V. (NkaL), AG Schwule Theologie e.V., Katholische Schwule Priestergruppen Deutschlands (KSPD), KjGay der KjG (Katholische junge Gemeinde), Lesbischwule Gottesdienstgemeinschaften (LSGG), Initiative Homo Cusanus und Einzelpersonen.

Kontakt

Katholisches LSBT+Komitee:
Veronika GrĂ€we, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschĂŒtzt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Website: https://regenbogenforum.de/lsbt/

Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.:
Thomas Pöschl, Tel. 0163-7753581, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschĂŒtzt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.